JAM JAM PARADISE – BLUE MOUNTAIN HOME
Portalwelten (2)
Eine Science Fiction-Fortsetzungsgeschichte
von
Detlef Hedderich
Nachdem Camilla sich einen Hosenanzug aus Jeansstoff angezogen hatte und darüber eine leichte Leinenjacke trug, kam sie zu mir ins Wohnzimmer zurück. Sie blickte mich mit schräggestelltem Kopf an und die Abenteuerlust glitzerte in ihren Augen.
“Was ist denn dieses Blue Mountain Home? Auch ein solches Anwesen wie dieses hier?”, fragte sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
“Nein, es befindet sich – wie ich dir ja schon mitgeteilt hatte – quasi auf der anderen Seite dieses Planeten, auf einem anderen Kontinent. Dort ist es aber erst früher Vormittag und nicht wie hier, später Nachmittag. Das kommt dadurch, dass die andere Seite dieser Welt der Sonne näher steht. Blue Mountain Home ist außerdem kein freistehendes Haus, sondern ein in einen Fels gehauenes. Aber laß dich einfach überraschen!”
Ich winkte dem Mädchen mir zu folgen und sie nahm ihre Reistasche mit in ein anderes Zimmer. Dort befanden sich mehrere Türen, auf denen Beschriftungen angebracht waren. Auf einer dieser Türen stand “Blue Mountain Home” und so ergriff ich die Hand des Mädchens und öffnete die Tür. Danach schaute man in ein dunkles Etwas und der Rahmen glühte wie von innen heraus in einem blauen Licht. Camilla schaute ängstlich zu mir hoch und lächelte unsicher. Ich erklärte ihr: “Du wirst nur ein ganz kurzes Schwindelgefühl verspüren. Aber habe keine Angst, es ist nicht gefährlich. Und greife fest meine Hand und laß nicht los, ok?” Sie nickte kurz und gemeinsam machten wir einen großen Schritt durch den Türrahmen…
…um auf der anderen Seite aus einem solchen direkt im Hauptwohnraum von Blue Mountain Home herauszutreten. Die Haus-KI begrüßte mich und stellte die Beleuchtung der Tageszeit entsprechend ein. Das große Panoramafenster strahlte ein milchiges weißes Licht aus, das langsam durchsichtig wurde. Dort schaute man direkt auf einen Wasserfall, der einige hundert Meter entfernt war. Camilla öffnete vor Erstaunen den Mund und bemerkte: “Das ist wirklich ein genialer Anblick!”
Ich nahm ihr die Reisetasche ab und zeigte ihr, wie man durch bestimmte Handbewegungen, den Wasserfall durch die Faseroptik der Scheibe heranzoomen konnte. Sie pfiff anerkennend und schien fasziniert von dieser Möglichkeit, mit der sie ausgiebig herumspielte. Sie lächelte mich an und fragte: “Wenn man jetzt noch hören könnte, wie das Wasser rauscht, dann wäre alles perfekt.”
Ich freute mich über ihr Interesse an dem schönen Naturschauspiel und antwortete: “Auch das kannst du regeln, indem du deine Finger so bewegst”, wobei ich ihre rechte Hand ergriff und ihre Finger auf eine bestimmte Art bewegte. Sofort hörte man das Rauschen des Wasserfalls aus versteckten Lautsprechern, wobei der Eindruck erweckt wurde, dass das Geräusch direkt von der Frontscheibe, bzw. dem Wasserfall herkäme. Camilla war wie hypnotisiert von Ton und Bild dieser Naturschönheit und experimentierte noch ein wenig damit herum und äußerte dann: “Ich würde mir wünschen, einmal unter so einem Wasserfall stehen zu können und die Tropfen auf meiner Haut zu spüren…”
Ich hatte gehofft, dass sie das sagen würde und erklärte ihr: “Auch diese Möglichkeit kann ich dir bieten. Blue Mountain Home hat eine außergewöhnliche Installation, die es möglich macht, sich von hinten dem Wassersturz zu nähern und darin praktisch zu duschen. Hast du Lust drauf?”
Camilla nickte begeistert und so nahm ich sie an die Hand und wir begaben uns in das große Bade- und Duschzimmer des Hauses. Ich erklärte ihr: “Nachdem wir uns entkleidet haben, begeben wir uns unter die große tropfende Regendusche hier im Haus und durchschreiten diese durch einen schwarzen Rahmen, ähnlich dem Portal von Castle Grounds. Dieser Rahmen ist wieder ein Transmitterportal und das endet auf der anderen Seite direkt hinter dem Wasserfall, bzw. unter einer ähnlichen Regendusche wie hier. Doch dort wird das Wasser des Wasserfalles mittels einer großen flachen Auffangpfanne, die sich von hinten direkt unter einen Teil des Wasserfalles schiebt, aufgefangen, umgeleitet und tropft dann aus der Dusche auf uns runter. Wenn du bereit bist, sag bescheid.”
Nachdem wir uns entkleidet hatten, nahm ich Camilla wieder an die Hand, die sie krampfhaft festhielt. Ich spürte ihre Aufregung und versuchte sie zu beruhigen: “Du brauchst keine Angst haben, du wirst nur wieder einen ganz kurzen Schwindel verspüren, dann hat uns die Portaltechnik dort hin transportiert”.
Camilla antwortete: “Ok. Aber ist das Wasser nicht furchtbar kalt, dass von dem Wasserfall stammt?”
“Das stimmt, aber da das Wasser zuerst in die Pfanne fließt, von der es eingefangen wird und dann aus dieser auf uns herunterregnet, hat das System die Temperatur, den Härtegrad und die biologische Zusammensetzung so verändert, dass es für uns Menschen angenehm ist. Natürlich läßt sich das auf Wunsch auch zurückdämmen oder ganz abschalten, aber das sollten wir nicht tun, nicht dass du dich unterkühlst, ok?”
Camilla nickte nur und gemeinsam durchschritten wir das Portal der Dusche und standen kurz darauf in einer Höhle, die indirekt beleuchtet wurde. Eine milchfarbene Doppelglastür, durch die das Tageslicht schimmerte, das vereinzelt durch die Wasserstrahlen des Wasserfalls schimmerte, öffnete sich auf beiden Seiten und wir gingen in das Duschareal des Wasserfalls. Von oben tropfte das Wasser in angenehmer Temperatur auf uns herunter und vor uns sahen wir den Wasserfall, der das Tageslicht größtenteils verdeckte.
Camilla war begeistert und sah staunend, wie sich das Sonnenlicht durch die einzelnen Wasserstrahlen draußen hereinfraß und dabei winzige Farbprismen herstellte. Ich hatte die Tageszeit natürlich so gewählt, dass die Sonne am richtigen Ort stand, damit dieser Effekt entstehen konnte. Das Mädchen versicherte mir: “So etwas schönes habe ich noch nie gesehen, Donald!”
Ich erwiderte ihr: “Auch ich finde es ausgesprochen schön, zu was die Natur imstande ist. Natürlich ist es eigentlich nicht ratsam, unter einem Wasserfall zu duschen, genau aus diesem Grund habe ich dieses Areal mit seinen technischen Möglichkeiten der Temperaturveränderung und den Biofiltern einrichten lassen.”
“Wenn Mama das sehen könnte, wäre sie bestimmt begeistert.”
“Deine Mama kennt diese Duschhöhle, ich habe sie ihr mal vorgeführt. Sie fand sie ebenfalls schön, aber auch ein wenig dekadent, wie sie meinte. Aber das ist schon eine ganze Weile her, da warst du noch nicht geboren…”
“So lange gibt es das hier schon?”
“Den Wasserfall gibt es noch sehr viel länger, du meinst bestimmt das Duschareal, oder?”
“Ja… Können wir uns auch ein wenig einseifen, um uns zu waschen, ohne dass das Abwasser die Natur verunreinigt, Donald?”
“Natürlich, Camilla. Das Abwasser wird automatisch gereinigt, bevor es wieder in die Natur abgeleitet wird.”
“Donald, ich bin froh, dass du mir das gezeigt hast…”, wobei sie sich vom Duschgel nahm, das ich ihr reichte. Camilla sah sehr glücklich und zufrieden aus. Ich hatte schon befürchtet, dass sie das ganze ein wenig schräg finden würde oder schlimmer noch: abartig, dass sich jemand so etwas installieren läßt. So war auch ich glücklich und nachdem wir uns fertig geduscht hatten, durchschritten wir wieder das Portal, um im gegenüberliegenden Wohnbereich von Blue Mountain Home heraus zu kommen.
*
Nachdem wir uns angekleidet hatten, verspürten wir Hunger und gemeinsam suchten wir aus den Vorräten Zutaten heraus, um uns eine leckere Gemüsepfanne zu machen. Auf Fleisch hatten wir beide keinen Appetit, außerdem lag Camilla das Wohl der Tiere am Herzen, wie sie mir berichtete. Aus diesem Grund hätte sie im Moment ihre vegetarische Phase. Ich fragte sie: “Kennst du eigentlich das Kunstfleisch von PASALAM V?”
“Nein. Schmeckt das denn wie Fleisch?”
“Es schmeckt wie Fleisch, wird aber künstlich hergestellt, man läßt es einfach wachsen.”
Camilla schaute mich ungläubig an. “Du willst mich veräppeln, oder?”
“Ich werde dir das alles zeigen, wenn wir nach PASALAM V reisen, ok?”
Sie nickte und stopfte sich eine Gabel mit Gemüse in den Mund und fragte dabei: “Ist das das nächste Ziel unserer Reise?”
Ich schüttelte den Kopf und meinte: “Nein, ich habe noch einige andere Orte, die ich dir vorher hier auf deiner Welt zeigen möchte, bevor wir uns auf andere Welten begeben. Ist das in Ordnung?”
“Ist genehmigt,” wobei sie lachte und ihr fast das Essen aus dem Mund gefallen wäre. So mußten wir beide herzlich lachen und hatten noch viel Spaß bei unserem Mahl.
Nachdem wir damit fertig waren, zeigte ich ihr den virtuellen Globus von Jam Jam Paradise und fragte sie, welche Orte sie denn bislang kannte oder besucht oder bereist hätte auf ihrer Welt. Camilla erzählte von ihren Erlebnissen und ich selbst kam kaum zum Sprechen, denn das Mädchen schien in ihrem Element. An diesem Nachmittag, als wir jeden Ort, den Camilla kannte und der im virtuellen Globus gespeichert war, uns auf dem großen Wandmonitor anschauten, erfuhr ich mehr von ihrem Wesen und ihrem Charakter, als wenn ich sie auf andere Weise analysiert hätte. Camilla war glücklich darüber, dass ich ihr zuhörte und mich für das, was sie sagte, auch tatsächlich zu interessieren schien. So gingen die Stunden dahin und als es langsam zu dämmern anfing, zauberte ich einen Kuchen aus der Küche und zusammen mit Kaffee, Tee und Kakao ließen wir uns die Süßigkeit schmecken.
Danach dimmte ich die Beleuchtung im Hauptraum des Wohnbereiches mit der großen Panoramascheibe herunter und zeigte dem Mädchen, wie man die Beleuchtung des Wasserfalles anschalten und verändern konnte. Camilla konnte sich kaum satt sehen daran und erst nachdem sie zu gähnen anfing, suchte ich mit ihr zusammen nach geeigneten Räumen, um die Nacht hier zu verbringen. Ich versprach ihr, dass morgen eine weitere Überraschung für sie am Ziel unseres nächsten Reiseabschnittes bereitstand. Morgen wollte ich mit ihr auf den südlichen Kontinent Pagora mit seinen vielfältigen Urwäldern und riesigen tropischen Bäumen reisen. Dort wartete ein ganz besonderes Erlebnis auf die Kleine. Ich hatte mich extra noch mal mit der KI meines Heimes dort verständigt, dass alle Bereiche von “Hanging Garden Tree House” in Funktion sind und für unseren Besuch verwendet werden können…
Ende-
(Fortsetzung folgt!)
Copyright (C) 2012 by Detlef Hedderich
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Seiten/Umfang : 68,5 x 33,8 cm
Produktform : P: Kalender
Erscheinungsdatum : 1. Aufl. 24.05.2012
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